Starke Mädchen

Mädchen wie Jungen erleben gleichermaßen Gewaltsituationen oder Grenzüberschreitungen. Die Grundstrukturen der Gewalt sind gleich; grundlegende Handlungskompetenzen zur Prävention und Selbstbehauptung können Jungen und Mädchen gut und erfolgreich gemeinsam in gemischten Gruppen vermittelt werden.

Geht es jedoch bei der Präventionsarbeit um sexuelle Gewalt und somit um geschlechtsspezifische Aspekte der Gewalt geht, macht es Sinn, in reinen Mädchengruppen (oder auch Jungengruppen – hier allerdings mit einem männlichen Trainer) zu arbeiten.

Ein reines Mädchen- (oder Frauen-)Training bietet einen geschützten Raum, um sich mit der eigenen weiblichen Identität auseinanderzusetzen,  die eigene Rolle erleben und die eigenen geschlechtsspezifischen Interessen auszuleben und bearbeiten zu können.

Das Training „Starke-Mädchen“ zielt darauf, Mädchen in Bezug auf die Wahrnehmung ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten zu ermutigen. Sie sollen für die eigenen Bedürfnisse sensibilisiert werden, ihre Grenzen wahrnehmen und durchsetzen lernen, ihr Handlungsspektrum für die Umsetzung eigener Wünsche und Vorstellungen erweitern.

Dabei geht es auch sehr konkret um den Umgang mit Gewaltsituationen und Grenzverletzungen: Was tun, wenn man sich bedrängt fühlt, von Fremden (oder auch Bekannten) komisch angesprochen oder angeschaut wird? Was tun, wenn man gegen seinen Willen angefasst oder zum ‚Küsschen geben’ genötigt wird? Wie geht man mit Beleidigungen und sexuellen Anzüglichkeiten um? Was geht, was geht nicht? Was ist angemessen, was nicht? Und: wie schütze ich mich und wie setze ich mich zur Wehr?